Archiv für April 2016

Eigude Pranger XXIX

Sonntag, 24. April 2016

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Da musst du kerngesund sein.

Vor ein paar Monaten sollte ich von einer Reha-Klinik im Taunus hinter den sieben Bergen bei den sieben Zwergen fĂĽr eine seit Wochen geplante spezielle Untersuchung – eine Angiografie, bei der man seinen eigenen Gehirnwindungen quasi bei der Arbeit zuschauen kann – wieder zurĂĽck in das Krankenhaus nach Frankfurt verlegt werden, von dem ich sechs Wochen zuvor erst kam. Der Fahrdienst war bereits einige Tage zuvor als “Sitzend im eigenen Rollstuhl” fĂĽr den nächsten Tag 8:00 Uhr bestellt worden. Ich lieĂź am Tag zuvor bereits meine Taschen packen (man glaubt gar nicht, was sich so in sechs Wochen alles ansammelt) und räumte so mein kleines Einzelzimmer fĂĽr die Entlassung am nächsten Tag, denn das Zimmer sollte sofort wieder neu belegt werden.

Am nächsten Morgen stĂĽrmten zwei Krankenschwestern um 7:20 Uhr in mein Zimmer und erzählten mir leicht gestresst, dass der Fahrdienst aus welchem Grund auch immer schon eine halbe Stunde frĂĽher käme, sprich in 10 Minuten. Man kann natĂĽrlich nicht verlangen, dass die Fahrer wegen mir ihre tariflich zugesicherte FrĂĽhstĂĽckspause verschieben. Nach kurzer Abfertigung, auch Grundpflege genannt – ich fĂĽhlte mich wie beim Pitstop bei der Formel 1 – kam schon der Fahrdienst um die Ecke, natĂĽrlich mit einer Liege. FĂĽr mich war sitzend in meinem Rollstuhl im Auto kein Platz, ich hatte ja “nur” ca. fĂĽnf Mal Bescheid gesagt. Na gut…äh… schlecht. Nach erfolgreicher Flucht und Ankunft in Frankfurt am Krankenhaus wurde ich wieder in meinen Rollstuhl umgesetzt, und die Fahrer checkten mich in der Notaufnahme im Krankenhaus ein. Währenddessen wartete ich geduldig, während die Fahrer das Feld räumten. Nach ca. 10 Minuten kam eine Mitarbeiterin der Notaufnahme zu mir und meinte, dass ich doch recht frĂĽh dran sei.

Darauf mein Kommentar: Geht doch noch, 8:45.

Sie: Eine Woche!!!

Da haben mich die Koryphäen aus der Reha-Klinik, bei denen nicht gerade das Patientenwohl im Vordergrund steht, glatt eine Woche zu früh vor die Tür gesetzt! Zum Glück hatte das Krankenhaus noch ein Bett für mich frei und hat mir für die Zeit bis zur Untersuchung Asyl gewährt.

Hier geht’s,…ääh..fährt man zur

Bremskeil Part XIV

Sonntag, 10. April 2016

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Man mag ja durchaus glauben, dass ich derzeit etwas schreibfaul geworden bin, oder ich eine Schreibblockade habe, dies ist nicht der Fall ich habe Material genug, doch ich habe eine relativ gute Ausrede:

Nachdem ich Mitte Februar nach meinem sieben monatigen Krankenhaus-Hopping endlich wieder nach Hause entlassen wurde, entschied sich bereits nach drei Wochen „Heimaturlaub“ meine Implantierte Medikamentenpumpe (siehe ältere Beiträge), ohne zuvor zu fragen, meinem Körper durch die Bauchdecke zu entfliehen.

Mit den Jahren wurde die Haut an der Narbe so dünn, dass ich am 5. März nach dem Duschen zuhause von außen auf das Titangehäuse der Pumpe schaute. Da hätte ich gerne meinen Blick gesehen, denn der Silberstreif muss nicht immer am Horizont sein und eine Silberader kommt doch eher selten am Bauch vor!

Da saĂź ich da mit meinem unsterilen Implantat.

Daraufhin entschied ich sofort, mich schon wieder auf Kosten meiner Krankenkasse im Krankenhaus einzumieten. Vielleicht haben sie ja mein altes Bett noch nicht frisch abgezogen?

Ich wollte schon immer mal die „112“ wählen.

Ist schon blöd, aber ist letztendlich doch nur eine Fleischwunde. Jetzt liege ich ein Zimmer nebenan.

Nach zwei OP`s, bei denen die Seite der Medikamentenpumpe und der dazugehörige Schlauch der in den Spinalkanal im Rücken führt getauscht wurde, bin ich nach fast fünf Wochen Krankenhausbett endlich wieder im Rolli.

Welch erhebende GefĂĽhle, endlich wieder vernĂĽnftiges WLan im Aufenthaltsraum und meine Mitstreiter im Zimmer nerve ich mit meiner Sprachsteuerung auch nicht. Jetzt fange ich zwar wieder mit dem Training da an, wo vor drei Monaten schon einmal war, aber ich sage es mal so:

„Muss man sportlich sehen“.

 

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