Archiv für die Kategorie „Eigude- Pranger“

Nachtrag Eigude Pranger XII

Dienstag, 7. Mai 2013

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Ich hatte bereits vor 5 Monaten am 20. Dezember 2012 ĂŒber eine “behinderte”, neue Behindertentoilette in einem Krankenhaus berichtet (siehe Ă€lteren Beitrag).

Seinerzeit  bemĂ€ngelte ich unter anderem, dass niemand die SchnĂŒre der Notschalter abgewickelt hatte.

Ist schon blöd, wenn man beim Umsetzten vom Rolli auf die Behindertentoilette nach einem Rolli-Boden-Transfer auf den Kacheln liegt und dann nicht Alarmklingel kann.

Die TĂŒr bekommt man im Notfall von innen auch nicht auf, da sich intelligenter Weise das TĂŒrschloss auf 1,50 m befindet. Wahrscheinlich Designermodell: “Dirk Nowitzki”.

Ich bin in den DIN-Vorschriften im Bereich barrierefreies Bauen nicht so “bewandert”, aber ob eine so hohe TĂŒrschlosseinbauhöhe einer Behindertentoilette zulĂ€ssig ist, wĂŒrde mich doch ein wenig verwundern. Wobei
 so abwegig ist der Gedanke dann auch wieder nicht…!!!

Auch Rolliprobant IM-Kripo hatte seine Schwierigkeiten mit dem TĂŒrschloß!

Die “Kleinigkeit” mit der Notschur hatte ich mehrfach angesprochen, aber abgewickelt wurde sie innerhalb von 4 Monaten trotzdem nicht. Ich kam da oben an den Knoten nicht heran, sonst hĂ€tte ich das selbst erledigt.

Als ich bei einer Therapeutin am 22.04.2013 wieder einmal ĂŒber die Not-Kordel mit dem Gordischen Knoten meckerte, hatte sie sich,  ich nenne sie einmal “IM-Hanteltraining”, sofort der Problematik angenommen und die Schnur entknuddelt. Nochmals danke von dieser Seite.

Die Optik der Tetraplautze mußte aus urheberrechtlichen GrĂŒnden verfremdet werden.

Wie man auf dem nĂ€chsten Bild sehen kann, gibt es in diesem Krankenhaus auch Behindertentoiletten mit TĂŒrschlössern in Hobbithöhe.

Eigentlich bin ich ja selbst schuld… ich bin zu klein… Wenn ich mich ganz dolle anstrenge, wachse ich vielleicht noch ein StĂŒck und komme dann an das 1,50 m-TĂŒrschloss ran…!!

Eigude Pranger XXIV

Sonntag, 27. Januar 2013

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Es ist immer wieder interessant wie sehr die Umwelt um mich herum bemĂŒht ist, dass mein Blutdruck nicht dauerhaft auf niedrigem Niveau bleibt.

Letztens wollte ich, wie es bei uns Hobbits Tradition ist, ins Kasperletheater, genau genommen fĂŒr eine Vorstellung des Kikiriri-Theaters (Puppentheater fĂŒr Erwachsene) in der Union-Halle in Frankfurt.

Ich fuhr mit meinem Auto bis zur Schranke des Unionareals und bat den Pförtner (seit ich im Rolli sitze sind eigentlich auch Pförtner recht freundlich zu mir) um Einlass auf das GelÀnde, in der Hoffnung ich könne in der NÀhe des Halleneingangs parken.

Diesen verwehrte er mir trotz mehrfacher Bitte und verwies mich auf das recht neue Union-Parkhaus, das sich auf der RĂŒckseite des ehemaligen BrauereigelĂ€ndes befĂ€nde.

Endlich einmal ein gewissenhafter Mitarbeiter, der sich konsequent an seine Vorgaben hĂ€lt. Von ihm wurde “Inklusion” vorgelebt, da wird niemand bevorzugt, sprich:

“Du kommst hier nicht rein!”

Ich fragte ihn mehrfach, ob dort auch BehindertenparkplĂ€tze seien. Der Behindertenausweis hinter der Scheibe und meinen Rollstuhl hinter mir im Auto waren kaum zu ĂŒbersehen.

Als ich vor dem Parkhaus stand, musste ich zu meinem Erstaunen feststellen, dass StahlbĂŒgel auf den zwei BehindertenparkplĂ€tzen vor dem Parkhaus hochgeklappt waren.

Wie man die BĂŒgel umlegt ist mir ein RĂ€tsel, ich hĂ€tte es vielleicht einmal mit dem europĂ€ischen Behindertentoiletten SchlĂŒssel, oder mit dem Passwort “BĂŒgel duck Dich” versuchen sollen.

Ich weiß es nicht,… ich muss da doch nicht vorher aus dem Auto steigen, irgend welche Ideen, schreibt mal einen Kommentar.

Wenn ich es richtig erkannt habe, sind am Eingang / Ausgang des neuen Parkhauses zwei Treppenstufen, diese sind fĂŒr einen Rollifahrer wie mich schön anzusehen, aber das Parkhaus dadurch nur sehr eingeschrĂ€nkt nutzbar.

Ich fand einen geeigneten Parkplatz auf der anderen Straßenseite.

Nachdem ich endlich aus dem Auto ausgestiegen war und wieder in meinen Rollstuhl saß, fehlte mir ein abgesenkter Bordstein in der NĂ€he.
Ich fuhr auf der Straße zum vermeintlichen Hintereingang des Unionareals, was nicht ganz ungefĂ€hrlich war, dort half mir meine Frau zwischen den Autos den einen Bordstein hoch.

Ja
 da stand ich vor ihr,
 einer formschönen steilen Betontreppe mit sieben Stufen, ich war ziemlich sprachlos, und das kommt bei mir sehr selten vor.

Ich könnte mir vorstellen, dass die Benutzung der Treppe mit den auch fehlenden HandlĂ€ufen schon so manchen partiell Gehbehinderten Gast des ” King Kamehameha Clubs”, der sich auch auf dem GelĂ€nde befindet, Schwierigkeiten bereitet hat ;-)

Ich vermutete, dass es vom Parkhaus einen unterirdischen Zugang auf das GelÀnde gÀbe, warum hÀtte mich der Pförtner ansonsten dorthin schicken sollen. Dies war nicht der Fall.

Letztendlich wurde ich von herbeigerufenen Begleitern (wir waren eine Gruppe mit Theaterkarten) die Treppe hochgetragen. Ich hasse diese HöhenflĂŒge…!!!

Den Pförtner an der Schranke auf seinen “Super Tipp” mit dem Parken im Parkhaus aufmerksam zu machen, sparte ich mir. War fĂŒr uns beide wahrscheinlich besser so.

Als ich endlich vor dem Unionhalleneingang stand, war ich ĂŒber die steile Aluminiumrampe nicht allzu ĂŒberrascht, denn ich habe sie vor vier Jahren einmal benutzt, hoffte aber, dass sie mittlerweile vielleicht etwas flacher wĂ€re….

Der Rampenwinterdienst hatte diese Woche wahrscheinlich Betriebsferien, anders ist das Eis und Schnee auf der 25° Rampe (normal sind max. 6% Steigung) nicht erklÀrbar.

Mit vereinten Schiebe-KrÀften bin ich dann doch irgendwann oben am Eingang angekommen.

Sie  erinnert ein bisschen an eine Skischanze!

Nach dieser vorangegangenen “Expedition” sind bei mir die Lacher auf die Scherze von Kasper im Theater etwas bescheidener ausgefallen. Ich dachte bereits an den RĂŒckweg.

Nach der Vorstellung beschlossen meine Begleiter mit mir, es wĂ€re sicherer, mich die Eingangstreppe herunterzutragen, anstatt die “Schanze” zu nehmen.

Bei solchen Trainingsmöglichkeiten sollte man in Betracht ziehen, Rollstuhl-Skispringen bei den “Paralympischen Winterspielen” einzufĂŒhren!

Eine Kontaktaufnahme mit zustÀndiger Person ist in Arbeit ;-)

Klickt bei Tags einmal auf “Rampe” um andere schöne Geschichten zu lesen.

Eigude Pranger XXIII

Freitag, 4. Januar 2013

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Rollstuhlrampen-Wiedereröffnung

Am 25. November 2012 fiel einem Passanten beim Verlassen meiner “Stammpostfiliale” am SĂŒdbahnhof in Frankfurt ein Brocken von der Fassade auf den RĂŒcken.

Daraufhin wurde außergewöhnlich kreativ zum Schutz gegen herabfallende Steine ein GerĂŒst aufgestellt.

Über diesen Vorfall berichtete die Frankfurter “Neue Presse” am 9. Dezember 2012 unter der Überschrift:

Kleiner Stein, großer Ärger

nachzulesen, hier klicken

Ich bekam von einer Bekannten den Tipp, ich solle mir diese SchutzĂŒberdachung einmal etwas genauer ansehen.

Man habe vermutlich nur, um uns Rollstuhlfahrer zu schĂŒtzen, das GerĂŒst so geschickt aufgestellt, dass man die Rampe neben der Treppe seit ca. vier Wochen zum Eingang der Postfiliale nicht mehr befahren könne.

Wer will schon vor Weihnachten als Rollstuhlfahrer zur Post???

Über diese Rampe schrieb ich bereits schon einmal einen Blog, siehe Ă€lteren Beitrag.

Gestern machte ich einen kleinen Ausflug zu dieser Post, natĂŒrlich nur, um mir die neuen 58 Cent Briefmarken zu kaufen. ;-)

Vor dem GebĂ€ude hatte ich einen lautstarken Disput mit einem FußgĂ€nger, ob sein Auto nur einen oder zwei BehindertenparkplĂ€tze blockiere. Ich konnte nicht aus meinem Auto aussteigen, war vielleicht besser so.

Aus unbestĂ€tigter Quelle erfuhr ich, dass gegen diesen Behindertenparkplatzblockierer eine Anzeige wegen eines Falschparkens am gestrigen Tage vor einer Post eingeleitet werden wĂŒrde.

Nun gut, zu meinem Erstaunen stellte ich fest, dass die Rampe problemlos als Rollifahrer zu befahren war. Wo war der SchildbĂŒrgerstreich?

Von einer Postmitarbeiterin erfuhr ich, dass man ein paar Stunden zuvor die Rampe nach vier Wochen “wiedereröffnet” hĂ€tte.

Als ich wieder Auto saß, sah ich wie sich ein FußgĂ€nger anscheinend am oberen GerĂŒstrohr den Kopf stieß, als er mit Frau und Kinderwagen die Rampe herunterlaufen wollte.

Wie hoch das Querrohr ist, weiß ich nicht, ich habe darunter durchgepasst ;-)

Ich erwarte bereits den nĂ€chsten Artikel in der “Neue Presse”.

Eigude Pranger XXII

Donnerstag, 20. Dezember 2012

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Traurig, traurig, traurig…!!!

Als ich diese neue Behindertentoilette in einem Krankenhaus sah, kam ich doch ein wenig ins GrĂŒbeln und packte erst einmal meinen Fotoapparat aus.

Die Toilette behindert!!!

Ich erachte die Ausstattung und AusfĂŒhrung, im freundlichen Worten beschrieben, als etwas unglĂŒcklich gelöst und erklĂ€re diese Behindertentoilette zum Patient.

Das ganze fĂ€ngt damit an, dass kaum ein Rollifahrer die SchiebetĂŒr von innen abschließen kann, da das Schloss recht hoch angebracht ist. Das geht auch anders, siehe Ă€lteren Beitrag.

Das umsetzen vom Rollstuhl auf die Toilette wĂ€re etwas mĂŒhsam bis gefĂ€hrlich, da kein zweiter Haltegriff neben der Toilette montiert ist. Ich kenne die offizielle Vorschrift nicht, aber zwei Haltegriffe erachte ich in einer Krankenhaus-Behindertentoilette als SelbstverstĂ€ndlichkeit.

Der Toilettenpapier-Wandabroller ist derzeit arbeitslos. Die Papprolle hat wahrscheinlich der letzte Gast in die Toilette geworfen oder zum Basteln mitgenommen, da ein MĂŒlleimer auch nicht vorhanden ist.
Das Toilettenpapierangeln, ist bei der Entfernung zur Wand sowieso etwas tricky…!!!

Vielleicht wÀre mit etwas Physiotherapie, eventuell die neue Toilettenrolle unter der Toilette ohne ungewollten Bodentransfer erreichbar.

Ich weiß nicht, ob es den Tatbestand der

Voraussichtlich-GrobfahrlÀssig-Unterlassene Hilfeleistung

gibt, aber diese ist hier gegeben.

Eine nicht abgewickelte Notknopfschnur ist mich nicht hinnehmbar. Ich hĂ€tte sie ja abgewickelt, aber ich kann das mit meiner Motorik deffinitiv nicht…!!!

Es geht auch anders. In der Pool-Dusche im Mar y Sol- Rollstuhlfahrerhotel in Teneriffa siehe Àltere BeitrÀge, sind geich mehrere Nottaster vorbildlich in Bodenhöhe angebracht.

Mein Freund meinte, wenn ich sowieso nicht die TĂŒr abschließen könnte wĂ€re es auch nicht vonnöten, dass ich die Notschnur kĂ€me wenn ich auf dem Boden lĂ€ge.

Ich mĂŒsse mich dann ja nur bis zur TĂŒr robben und auf den nĂ€chsten Patienten warten.

Eigude Pranger XXI

Mittwoch, 28. November 2012

Startseite des Eigude Blog

Am Donnerstagabend war es wieder einmal soweit; Petrus hatte beschlossen, dass es wieder einmal Zeit wÀre, ausgiebig die Autos zu waschen.

Als ich mit meinem Auto endlich zuhause ankam, stellte ich zu meiner Freude fest, dass netterweise ein Kleinbus auf meinem persönlichen Parkplatz stand und mir das markierte Behindertensymbol trocken hielt.

Ich blieb mit meinem Auto auf der Straße im totalen Halteverbot stehen und machte erst einmal Fotos. Danach wollte ich meine Frau oben in der Wohnung anrufen um nĂ€chste “Schritte” zu planen.

Plötzlich hörte ich ein deutliches Jaaaa…!!!

Eine freundliche Dame in blauer Uniform vom Frankfurter Ordnungsamt stand neben meiner FahrertĂŒr und wollte mich vermutlich darauf hinweisen, dass mein Standplatz eventuell etwas ungĂŒnstig gewĂ€hlt sei.

Ich antwortete auch mit einem Jaaa… und machte die Dame darauf aufmerksam, dass mein personalisierter Behindertenparkplatz derzeit nicht zur VerfĂŒgung stand, aber anscheinend ein Zettel in der Windschutzscheibe lĂ€ge.

Die Dame kĂŒmmerte sich sofort um eine Herausforderung, das Wort “Problem” habe schon vor Jahren aus meinem Wortschatz gestrichen.

Auf dem Zettel stand folgendes:

Ich bin schwanger!!!

…und eine Handynummer.

Die Frau von Ordnungsamt – und auch ihr Blutdruck schien etwas anzusteigen – ließ von der Zentrale die Nummer anrufen.

Ihr Kommentar:  Ich bin bei der Stadt und nicht von der Telekom!!!

Nun stellte sie erst einmal ein 35 €  Behindertenparkplatzsondernutzungsmietticket aus.

Als sie zu mir kam und mir berichtete, man habe beim Anruf bei der Behindertenparkplatzblockiererin das GesprĂ€ch weggedrĂŒckt, beschlossen wir gemeinsam, Abschleppen!!!

Kurz bevor der Abschleppwagen gerufen wurde, kam die Lady mit vermeintlichen zukĂŒnftigen ErdenbĂŒrger zu ihrem Auto zurĂŒck und holte sich von der Dame in Uniform erst einmal einen Einlauf mit Honig und Senf ab. Ich blieb diesmal wirklich ruhig, das war auch schon anders (siehe Ă€lteren Beitrag) und fragte die Dame lediglich, wie ich ihren Zettel da oben auf der Armatur des Busses hĂ€tte lesen solle.

Darauf die Antwort: Das stimmt…na toll…!!!

Als die Busfahrerin weg fuhr, hörte ich von meiner neuen Freundin den Kommentar:

Schwanger ist ein Zustand und keine Krankheit.

Und eine Behinderung schon einmal gar nicht!!!

HĂ€tten vorzeitig die Wehen eingesetzt, wĂŒrde ich vielleicht immer noch im Regen im Auto sitzen.

3. Nachtrag Eigude Pranger XX

Freitag, 26. Oktober 2012

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Brief vom Deuschen BundesprÀsidialamt!!!

Wie bereits mehrfach berichtet, wurde ich bei meinem Besuch auf der Buchmesse am 12.10.2012 in Frankfurt ungefragt von einem Sicherheitsmann aufgrund der Anfahrt unseres BundesprĂ€sidenten unsanft ĂŒber eine Straße geschoben.

Daraufhin schrieb ich am 15.10. eine E-Mail an den BundesprÀsidenten.

All dies ist Nachzulesen in den Artikeln vom 14.10.12 und vom 16.10.12.

Ich habe stĂ€ndig die Kommentare gehört, dass ich mir die Arbeit mit dem Brief hĂ€tte Sparen können , es wĂŒrde “Da Oben”, sowieso niemanden interessierten, was “Wir Kleine BĂŒrger” fĂŒr Belange hĂ€tten.

Selbst wenn ich eine Antwort bekĂ€me, wĂŒrde dies Wochen, oder auch Monate dauern.

Es waren aber auch sehr viele Leute auf eine Antwort gespannt!

Bereits am Freitag den 25.10.2012, 10 Tage nach der E-Mail, erhielt ich einen Brief vom Schloss Bellvevue, siehe Stempel.

Der Brief ist nicht von Herrn Gauck unterschrieben, sondern einem seiner drei engsten Berater, seinem 

Persönlichen Referent Herr Johannes Sturm.

Ich habe das erreicht, was ich mit meiner E-Mail bezwecken wollte.

Herr Sturm hat mit den Sicherheitsbeamten ĂŒber die besondere Situation uns Rollstuhlfahrern gegenĂŒber gesprochen.

Download als PDF Antwortschreiben vom BundesprÀsidialamt

 

2. Nachtrag Eigude Pranger XX

Dienstag, 23. Oktober 2012

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Wir haben heute den 23.10.2012, ich habe nunmehr seit

8 Tagen keine EingangsbestÀtigung oder Antwort

vom BundesprÀsidialamt,

auf meine E-Mail an den BundesprÀsidenten erhalten!

(siehe Blog vom 14.10.12 und Blog vom 16.10.12)

Ich werde mich bis zum 12.November, das sind 4 Wochen nach E-Mailversendung bedeckt halten und mich nur noch mit anderen Themen beschÀftigen.

Nachtrag Eigude Pranger XX

Dienstag, 16. Oktober 2012

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Ich habe es tatsÀchlich getan!!!

E-Mail an den BundesprĂ€sident Herrn Gauck…!!!

Nach meinem nicht so schönen Erlebnis auf der Buchmesse in Frankfurt, bei dem mich ein Bodyguard unseres BundesprĂ€sidenten mit meinem Rolli ungefragt aus dem “Weg” geschoben hat, (siehe Blog vom 14.10.12) habe ich, nachdem ich einen Tag in mich gegangen/ gefahren bin mich dazu entschieden, unserem BundesprĂ€sidenten von diesem Vorfall zu Berichten.

Download als PDF Brief an den BundesprÀsident

 

Sehr geehrter Herr BundesprÀsident,

ich möchte Sie auf ein Ereignis aufmerksam machen, welches sich in Verbindung mit Ihrem Besuch auf der Buchmesse in Frankfurt am Samstag den 13. Oktober 2012 zugetragen hat.

Ich bin Rollstuhlfahrer und fuhr gegen 15:00 Uhr vom Ausgang der Messehalle 3 in Richtung Hauptplatz, als ich von einem mir unbekannten Mann ohne Vorwarnung, recht rabiat und “zackig”, an den Schiebegriffen meines Rollstuhls gepackt und ĂŒber die vermeintlich fĂŒr Autos gesperrte Straße geschoben wurde.

Ich war leicht panisch, aber auch alles Schreien meinerseits half nicht; der Mann schob mich weiter ĂŒber die Straße.
Es stellte sich heraus, dass es sich bei dem Mann um einen Ihrer SicherheitskrÀfte handelte. Sie selbst fuhren unmittelbar danach mit ihrem Fahrzeugkorso um die Ecke.

Ich hatte großes GlĂŒck, dass ich bei dieser ungewollten Aktion nicht aus dem Rollstuhl fiel, da ich aufgrund meiner QuerschnittslĂ€hmung (Halswirbel), sehr instabil im Rollstuhl sitze und mich auch mit meinen gelĂ€hmten Beinen nicht abstĂŒtzen kann.

Außerdem fahre ich, wie unser Finanzminister, einen Aktivrollstuhl, der durch seine Bauweise und die kleinen VorderrĂ€der auch schon bei einer kleineren Kante plötzlich stehen bleibt und somit fĂŒr mich die große Gefahr besteht, aus dem Rollstuhl gekippt zu werden. Man sollte als schiebende Begleitperson entsprechend geschult sein.

Ihr Mitarbeiter hÀtte mich höchst wahrscheinlich nicht mehr halten können, wenn dort nur ein kleiner Bordstein oder Àhnliches gewesen wÀre.

Ich bin im September 2011 das letzte Mal aus dem Rollstuhl gefallen.
Hierbei brach ich mir das rechte Waden- und Schienbein, verbrachte vier Wochen im Krankenhausbett und musste danach noch sehr schmerzhaft fĂŒnf Monate eine Orthese tragen, siehe Artikel auf meinem Internetblog:

http://www.eigude.de/blog/?tag=beinbruch

Als ich Ihren Mitarbeiter darauf ansprach, dass ich diese Aktion gar nicht gut fand, bekam ich als Antwort:

Das ist der PrÀsident, das ist halt so!!!

Herr Gauck, ich habe sehr große Achtung vor Ihrem Amt als BundesprĂ€sident, aber diese Aussage ist fĂŒr mich nicht akzeptabel.
Ich bitte Sie persönlich, Ihr Sicherheitspersonal insbesondere im Umgang mit behinderten Menschen schulen und sensibilisieren zu lassen.

Ein möglicher “Unfall”, wie er mir hĂ€tte passieren können , kann nicht in Ihrem Interesse sein.
Ich stehe Ihnen bei RĂŒckfragen oder auch beratend jederzeit gerne zur VerfĂŒgung.
Mit der Bitte um Antwort.

Hochachtungsvoll

Steffen Löw

 

Eigude Pranger XX

Samstag, 13. Oktober 2012

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Unglaublich aber wahr, öfter mal was Neues…

Heute war ich auf der

Buchmesse in Frankfurt.

Dort wollte ich meinem Freund und Autor Roberto Sastre treffen.

Über das Wiedersehen mit ihm werde ich noch in einem eigenen Blog berichten.

Als ich aus der Halle 3 nach draußen fuhr, wo es hauptsĂ€chlich KinderbĂŒcher, Comics, und vermutlich menschliche Wesen in Manga-KostĂŒmen gab, ist es passiert.

Mich schnappte plötzlich, recht rabiat ein mir unbekannter Mann an den Schiebegriffen von meinem Rolli und schob mich ohne mich zu fragen, recht zackig ĂŒber eine kleine Straße in Richtung Hauptplatz der Messe.

Auf der Straße waren außer mir nur FußgĂ€nger, fĂŒr Autos war dieser Übergang gesperrt.
Da half auch kein Schreien, der Mann ließ meine Hörnchen nicht los.

Ich war leicht panisch, hatte aber GlĂŒck, dass mich dieser Mensch nicht aus dem Rollstuhl geschubst hat.

Wenn da ein kleiner Bordstein gewesen wÀre, hÀtte ich die Verbundsteinen geleckt.

Was war da los???

Just in dem Moment, als ich auf der anderen Seite der Straße war, kamen drei schwarze Autos mit Blaulicht um die Ecke geschossen.
Die eine Limousine hatte das

Nummernschild 0-1

und zwei bunte FĂ€hnchen mit einem schwarzen Adler an den KotflĂŒgeln.
Da saß doch hat tatsĂ€chlich unser

BundesprÀsident Joachim Gauck

hinten im Auto.
Das wÀre es mal wieder gewesen wenn mich der Bodyguard unseres Staatsoberhaupts aus dem Rolli geschubst hÀtte.

Jeder der meinen “Eigude Blog” (klicke Startseite ) nicht kennt, sollte wisen, dass ich mir das letzte mal als ich aus dem Rolli fiel, mein Schien- und Wadenbein gebrochen hatte (siehe Ă€ltere BeitrĂ€ge).

Als ich dem Mann mit Knopf im Ohr mit Nachdruck erklÀrte, dass ich diese Aktion gar nicht gut fand, sagte er zu mir:

Das ist der PrÀsident, das ist halt so!!!

 

Als ich mit dem Auto nach Hause gefahren bin, hat mich dieser Korso noch mal ausgebremst, jetzt nÀchtigt unser PrÀsi im Grandhotel bei mir um die Ecke.  

Es wĂŒrde mich wirklich interessieren, ob dieser Bodyguard jemals schon einmal Herrn SchĂ€uble durch die Gegend geschoben hat.

Eigude Pranger XIX

Mittwoch, 19. September 2012

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Jeder der in der Stadt wohnt und schon einmal umgezogen ist kennt die große Schwierigkeit, wo stelle ich den Umzugswagen hin???

Normale PKW-ParkplÀtze sind sowieso schon Mangelware.

Das Blockieren von vermeintlichen ParkplĂ€tzen mit StĂŒhlen und MĂŒlltonnen klappt selten.

Die StĂŒhle kann irgendjemand gebrauchen und fĂŒr einen Parkplatz in der Innenstadt schiebt sogar jeder Juppi mit seinem AUDI TT eine MĂŒlltonne zur Seite.

In Frankfurt habe wir einen Service, bei dem man die Stadt informiert wann man umziehen möchte.

Sie stellt dann offizielle Parkverbotsschilder auf, damit der Umzugswagen einen entsprechenden Stellplatz hat.

Ich vermute, dass wiederrechtlich abgestellte Autos abgeschleppt werden.
Damit hat man zumindest eine reelle Chance auf einen Parkplatz am Umzugstag!!!

Die Jungs die dieses Schild aufgestellt haben, gehören an dem Schild festgebunden und mit alten GemĂŒse beworfen!

3. Nachtrag zum Artikel Eigude Pranger XIII

Dienstag, 21. August 2012

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3. Nachtrag zum Artikel Eigude Pranger XVIII vom 25.07.12

Weitere Artikel vom: 31.07.12 und 06.08.12

Ich habe letzte Woche von IM-Rödelheim erfahren, dass mein Lieblingsschild

Am Bahnhof Rödelheim in Frankfurt nach ĂŒber drei Monaten leider entfent wurde…snief… :-(

Neue Schilder:

Foto: Rödelheim Blog und P._

Die neuen Rampen sind zwar immer noch nicht flacher und es ist zu hoffen, dass immer die AufzĂŒge funktionieren.

Wenn diese aber defekt sind, dĂŒrfen wir Rollifahrer uns jetzt wenigstens mit freundlicher Zustimmung der Stadt Frankfurt und der Deutschen Bahn mit dem Rolli höchst offiziell, auf “Eigene Gefahr”, die 10 %- Rampe herunterstĂŒrzen.

Nach Aussage der “Behinderten Beauftragten der Stadt” sei eine Abflachung der Rampen nicht geplant.

Angeblich hÀtten die Rampen eine Bodenheizung!!!

Über die unendliche Geschichte des Umbaus des Bahnhofes gibt es einen eigenen Blog: Bahnhof-Rödelheim-Blog

Netterweise wurde unser Dankesschreiben, welches sich ja eigentlich auf das alte Schild bezog nicht entfernt. Wobei….der Text passt ja noch! ;-)

2. Nachtrag: Eigude Pranger XVIII

Montag, 6. August 2012

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Nachtrag zum Artikel Eigude Pranger XVIII vom 31.07.12

Das

“Danksagungsschreiben ist wieder da!”

Nach mehrtĂ€giger Abwesenheit, ich tippe auf partielle Verschiebung des Raum-Zeit-Kontinuums, sprich unser Schild war weg, hĂ€ngt es seit 04.08.12 wieder an der Westseite des Bahnhofs…???

Jetzt ist auch unser OberbĂŒrgermeister Peter Feldmann involviert: (Siehe Artikel Rollingplanet.net)

Nachtrag: Eigude Pranger XVIII

Dienstag, 31. Juli 2012

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Nachtrag zum Artikel Eigude Pranger XVIII vom 25.07.12

Ich habe gestern Abend die traurige Nachricht erhalten, dass von Unbekannten unser geliebtes

Dankesschreiben an die Stadt Frankfurt

schon nach einer Woche am

“Befahren-fĂŒr-Rollstuhlfahrer-Verboten-Schild”

 

entfernt wurde.

Vielleicht nimmt ja zukĂŒnftig ein Verwandter seinen Platz ein?

Eigude Pranger XVIII

Mittwoch, 25. Juli 2012

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Unfassbar…!!!

Als waschechter Frankfurter bin ich auf meine Heimatstadt stolz, aber Zuviel ist Zuviel!!

Ich habe in der Internetzeitung Rollingplanet gelesen, dass es eine neue UnterfĂŒhrung am Bahnhof Rödelheim (einem Stadtteil in Frankfurt) gĂ€be. Sieht ein bisschen wie ein Amphitheater aus.

Diese UnterfĂŒhrung sei so ein Politikum, dass sich mittlerweile sogar eine BĂŒrgerinitiative gegrĂŒndet habe. Die “WutbĂŒrger” sind von allen Seiten im Anmarsch…

Unter anderem wurde nach fast vollendeter Fertigstellung der UnterfĂŒhrung bei einer Begehung festgestellt, dass die nagelneuen mĂ€chtigen Betonrampen auf beiden Seiten der Gleise 10% Steigung hĂ€tten.

Rampen im öffentlichen Bereich sind immer nach DIN 18024-1 und DIN 18040-1 mit max. 6% und ohne QuergefĂ€lle auszufĂŒhren! (Quelle: barrierefrei bauen
mit nullbarriere.de
)

Dies hat zur Folge, dass die Rampen nicht nur fĂŒr Rollstuhlfahrer sehr steil sind, sondern auch fĂŒr Benutzer von Rollatoren, Radfahrern und Personen mit KinderwĂ€gen.

Die Stadt Frankfurt hat KreativitÀt bewiesen und kurzerhand ein Verbotsschild aufgehÀngt, das allen Rollstuhlfahrern das Befahren der Rampen verbietet.

Man könne ja die AufzĂŒge benutzen, was durchaus richtig ist, wenn gewĂ€hrleistet wĂ€re, dass diese immer funktionierten. Ich kenne keinen Rollstuhlfahrer, der nicht mindestens einmal vor einem defekten Aufzug stand.

Das Verbotsschild ist mit Worten kaum zu beschreiben!
Unfassbar
. Wie kann man pauschal allen Rollstuhlfahrern das Befahren der Rampen verbieten.

Dieses Schild hat keinen anderen Grund als sich als Stadt versicherungstechnisch aus der Verantwortung zu stehlen, wenn jemandem etwas passieren sollte.

Der Anfang ist gemacht. Ab jetzt werden Fehlplanungen mit Verbotsschildern kompensiert.

Wir haben uns gestern mit leider nur drei Rollstuhlfahrern am Bahnhof getroffen um uns die Rampen etwas genauer anzusehen und die EinfĂŒhrung dieses neuen “Verbotsschildes” gebĂŒhrend mit einem GlĂ€schen Sekt zu feiern.

Höchst illegal wurden die Rampen auf beiden Seiten befahren. Wir kamen zum Ergebnis, dass ein fitter Rollifahrer, jemand mit einem E-Rolli, einem motorunterstĂŒtzten Aktivrolli oder mithilfe einer Begleitperson die Rampen ĂŒberwinden kann.

Das Schild entspricht nicht der STVO und ist so hoch montiert, dass es sowieso kein Rollstuhlfahrer sieht!

Ein Danksagungsschreiben und ein paar Blumen wurden am neuen “Rollstuhlfahrerlieblingsschild” angebracht.


Wir danken nochmals der Stadt Frankfurt fĂŒr die uns Rollstuhlfahrern entgegengebrachte FĂŒrsorgepflicht, die uns mit diesem “Befahren-Verboten-Schild” entgegengebracht wird.

Es grĂŒĂŸen Steffen Löw und Jens Maspfhul

Kontakt: rollinator@eigude.de

Eigude Pranger XVII

Freitag, 22. Juni 2012

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Rollstuhlrampenblockierer

Ich habe derzeit einige angefangene Artikel.

Die mĂŒssen aber mit der Veröffentlichung warten, denn das was mir gestern passiert ist, muss raus…

Als ich 2005 noch als FußgĂ€nger mit meiner Frau und einer freundlichen Bank eine Eigentumswohnung, in der ich heute noch wohne erwarb, war da mit einem kleinen Aufpreis auch ein Parkplatz gegenĂŒber der EingangstĂŒr mit dabei.

Hammer… Ein eigener Parkplatz in Frankfurt!!!

Der Parkplatz ist fĂŒr mich zum Einsteigen vom Rolli ins Auto leider zu schmal, daher habe ich auf der Straße einen Behindertenparkplatz beantragt und eingerichtet bekommen (siehe Ă€ltere BeitrĂ€ge).

Ich bekomme recht viel Besuch von Physiotherapie, Freunden und andern Personen, die mir bei den unterschiedlichsten Sachen helfen.

Die kommen bestimmt nur so oft zu mir, damit sie meinen Parkplatz benutzen können… ;-)

Mit all meinen Nachbarn habe ich ein gutes VerhÀltnis.

Einer von ihnen besitzt mehrere Taxis, die dann beim Fahrerwechsel bei uns im Hof oder Straße manchmal etwas unkonventionell abgestellt werden, besonders wenn er neue Fahrer hat.

Letzte Woche stand auf meinem markierten Parkplatz (siehe Bild Lifter) mindestens drei Mal so ein beiges GefĂ€hrt, und das auch noch als ich am Sonntagmorgen Besuch bekam, wenn man sowieso nicht weiß wohin mit seiner Karre!!!

Am selben Tag habe ich meinen Nachbarn als ich ihn traf unmissverstÀndlich darauf hingewiesen, dass er seinen Fahrern sagen soll, dass ich nie mehr eines von seinen Taxis auf meinem Parkplatz sehen will.

Gestern am Freitag bin ich mit meinem

Plattform-Treppenlifter

von meiner Wohnung im 1. Stock heruntergefahren und wollte ĂŒber meine Blumenrampe (siehe Ă€ltere BeitrĂ€ge) das Haus verlassen.

Mein niedriger Blutdruck war schlagartig geheilt.

Ich neige nicht zum Hyperventilieren, gestern war es aber fast soweit.

Nach ca. 2 Minuten und dem Foto, war ich wieder etwas ruhiger und ich klingelte bei meinem Rollstuhlrampenblockierer:

FAHREN SIE SOFORT DAS TAXI WEG!!!

 

Ich sollte noch erwÀhnen, dass auf meinem Parkplatz kein Auto stand.